Jenseit des Tweed
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Kapitel 1
Von London bis Edinburg
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»Nach Schottland also!« Die Koffer waren gepackt, die Billetts gelöst, und als der Spätzug sich endlich in Bewegung setzte und majestätisch aus der Halle des Kings-Cross-Bahnhofs hinausglitt, überlief es mich ähnlich wie vierzehn Jahre früher, wo es zum ersten Male für mich hieß: »Nach England!«
 

So ging es dahin. Die bekannten Bilder englischer Landschaft zogen an uns vorüber. Ohne Aufenthalt brausten wir durch ein halbes Dutzend Stationsplätze hindurch; erst in Peterborough (einer Kathedralenstadt, 15 deutsche Meilen von London) machten wir halt, um einen anderen Zug abzuwarten.

15 deutsche Meilen = 112,5 km !

 
Die Geschwindigkeit wuchs jetzt: 40 englische Meilen die Stunde. Endlich schüttelte das in Traum und Halbschlaf lang herbeigesehnte: »York, York, fifteen minutes« den Schlaf von aller Augen. 15 Minuten sind wenig Zeit für hundert Gäste und drei verschlafene Kellner. Meine Tasse Tee war erst halb geleert, als die Glocke draußen schon wieder lärmte. »Das war also York!« rief ich dem Freunde zu, mich neben ihm in die Ecke drückend. »So gehen uns die Wünsche unsrer Jugend in Erfüllung. Statt des Doms ein Bahnhof und statt des Platzes, drauf Percy starb, eine Restauration mit doppelten Preisen.«
 
Als wir Newcastle erreichten, dämmerte bereits der Morgen; zu unserer Linken lag die Stadt, schwarz und finster, wie aufgebaut aus Kohlenblöcken. Eine Stunde später waren wir an der schottischen Grenze.
 
Bei Dunbar gesellt sich ein Gruß aus der Heimat hinzu, wir haben uns der Küste bis auf wenige tausend Schritt genähert, und das deutsche Meer liegt leise schäumend zu unserer Rechten.
 

 

Hier wendet sich die Bahn, die bis dahin ununterbrochen nordwärts lief, plötzlich nach Westen, und ungefähr die Linie innehaltend, die ihr der schöne Meerbusen des Forth vorschreibt, ...

 
... führt sie uns nach einer kurzen halben Stunde durch eine bald im Morgennebel, bald im Sonnenglanze daliegende Landschaft ...
 

... dem ersten Ziel unserer Reise entgegen.

 

 

Edinburgh, Waverley Station: Der heutige Bahnhof wurde 10 Jahre nach Fontanes Reise im Jahr 1868 gebaut. Vorher gab es drei Bahnhöfe von drei verschiedenen Bahngesellschaften, die sich ebenfalls in der Senke zwischen Alt- und Neustadt befanden.


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