Der Tag
von Floddenfield ist in der schottischen Geschichte das düstre
Gegenstück zum Glanztage
von Bannockburn. Der alte Graf
Angus, "Bell-the-Cat", beschwor den König,
seinen Frieden mit England zu machen, [doch] König
Jakob war zum Kampf entschlossen. Die auf Feindschaft gestellten
Traditionen beider Länder, das schlaue Intrigenspiel
Frankreichs, vor allem aber die Ruhmsucht und Eitelkeit des
jungen Königs selbst führten verhältnismäßig
rasch zu jener Katastrophe, die mit der völligen Niederlage
des Landes und dem Tode des Königs endete. Diese Niederlage
ist der Tag von Flodden.
In den ersten Tagen des
September [1513] nahm [das schottische Heer] seine Aufstellung
auf den nach zwei Seiten hin steil abfallenden Hügeln von
Flodden. Am Morgen des 9. Septembers begann die Schlacht. Man
kämpfte fünf Stunden Mann gegen Mann, man schlug sich
und stand im Blut. Gedrängt von zwei Seiten, schien sich
nichtsdestoweniger der Sieg auf die Seite der Schotten neigen
zu wollen. In diesem Moment scheinbaren Sieges erkannten die Schotten,
daß sie geschlagen seien. Die vielen Tausende, die auf dem
siegreich verteidigten Streifen Land gestanden hatten, waren zu
ebenso vielen Hunderten zusammengeschmolzen. Alle Führer
waren erschlagen. Man suchte nach dem König, aber man suchte
vergebens.